Schüler üben in Workshops mit den Sängern von der A-Capella-Band „Viva Voce“ – Auftritt beim Konzert in der Christus- und Garnisonkirche.
„Ich dreh jetzt schon seit Stunden hier so meine Runden“, tönt es vielstimmig, als die Sänger von „Viva Voce“ das Gemeindehaus der Christus- und Garnisonkirche betreten.
So lange lässt das A-cappella-Ensemble aus Mittelfranken allerdings nicht auf sich warten. Nur Jörg Schwatzmann braucht länger, er ist mit der Bahn angereist. Bevor die fünf Stimmakrobaten am Abend in der Kirche auftreten, geben sie erst einmal Workshops, in denen sie auf Einladung des Wilhelmshavener Kooperationsverbundes Begabungen und Talente fördern und dem Neuen Gymnasium begabten Schülerinnen und Schülern die hohe Kunst des A-capella-Gesangs beibringen sollen.
„Basti“ – Bastian Hupfer – lässt sie erst einmal hüpfen und Streckübungen machen, „damit sich das Zwerchfell senkt“. Noch ein paar Atemübungen und dann: „Lasst hören, was ihr singt“. Das Ergebnis ließ die Profis staunen.
Nicht alle Schulchöre sängen auf gleichem Niveau, sagen sie.
„Warum sind wir hier?“ Und schnell ist auch ein Lied gefunden, das der Chor am Abend in der Kirche singen soll. Aber Vokalpercussionist Jörg, der den ersten Workshopgeben soll, findet doch noch Lehrstoff.
Metrum laufen, Takt klatschen, bis es automatisch klappt: Das ist erst der Anfang. Dann geht es um den Sound. Wenn Schwartzmann den Mund aufmacht, kommen die erstaunlichsten Töne. Ts, ts, ts, click, nach und nach ist die ganze Schlagzeugpalette zu hören.
Da können die Schüler noch einiges lernen. Aber dazu braucht es Übung – und Zeit, auf jeden Fall mehr als eine dreiviertel Stunde.
An diesem Nachmittag aber steht noch mehr auf dem Programm. Stimmbildung und -pflege steht im Mittelpunkt des zweiten Workshops.
Dann kommt noch „Bühne und Performance“. Und am Abend der große Auftritt, im Konzert zusammen mit den Profis. Dann können alle in der Kirche hören, was sie können und was sie an diesem Nachmittag gelernt haben.
Wilhelmshavener Zeitung vom 19. Januar 2013 – Seite 6
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